Sommernacht am Kaiserdom
2./3.08.24 | Magisch – musisch – märchenhaft.
Ein abwechslungsreiches Musikangebot auf fünf Bühnen erwartet die Besucher im Kaiserdom, im Kreuzganghof und im zauberhaft dekorierten und zu später Stunde farbig erleuchteten Berggarten. Elfen, die betören, und Walkacts, die staunen lassen, dazu ausgesuchte gastronomische Angebote machen das ganz besondere Flair dieser Veranstaltung aus.
Freuen Sie sich mit uns auf: GlasBlasSing, Metaklapa, Bluesanovas, Fidi Steinbeck und Morgan Finlay!
Freitag, 02. August 2024 | 18:00 Uhr
Einlass: 17:30 Uhr
Samstag, 03. August 2024 | 18:00 Uhr
Einlass: 17:30 Uhr
Tickets
ab 2. April 2024 | zum Ticketkauf
Auskunft
Telefon: 0531 70742-0
E-Mail: katharina.beichler@sbk.niedersachsen.de
Programm & Lageplan
Sommerakademie
Bildhauerworkshop
Wollten Sie sich schon immer einmal eine eigene Steinskulptur schaffen? Hier ist die Gelegenheit! Die Bildhauerworkshops im Kreuzganghof am Kaiserdom eignen sich sowohl für Anfänger als auch für Erfahrene. Professionelle Anleitung und Unterstützung erfahren die Teilnehmenden durch den niederländischen Bildhauer und Künstler Hans Reijnders.
Kursdaten
Die nächste Sommerakademie wird voraussichtlich in der ersten Juliwoche 2025 starten.
Uhrzeit: jeweils 9:00 – 17:00 Uhr
Leiter: Hans Reijnders, niederländischer Bildhauer
Ort: Kaiserdom, Kreuzganginnenhof
Vormerkung und Auskunft
Telefon: 0151 10620805
E-Mail: katharina.beichler@sbk.niedersachsen.de
Mein erster Bildhauer-Workshop
Tagebuch von Lars Schneider
„Hallo und herzlich willkommen zum Bildhauer-Workshop“, so wurde meine Gruppe von Laien-Bildhauern am Montag, dem 08. Juli 2024 am Kaiserdom direkt vorm Klostergang von den Veranstaltern Katharina Beichler (SBK) und Künstler Hans Reijnders begrüßt.
Meine Vorgeschichte: meine 30 Jahre Berufsleben endeten genau am Donnerstag der Woche vor der Sommerakademie bei einem großen Autobauer aus Wolfsburg. Dank Altersteilzeit-Angebot und Zeitwerten durfte ich mich in mein zukünftiges, aktives „Privatier“-Leben stürzen. Da ich im Job lange Jahre Planer war, hatte ich mir genau einen Tag Urlaub gegönnt, und mich für den Bildhauerkurs am Dom angemeldet. Interesse bestand schon lang, nur die Zeit war nie da und der Urlaub zu kostbar. Meine künstlerischen Tätigkeiten hatte ich viele Jahre zuvor kurz vorm Abitur (`86) am Gymnasium Schöningen bei meinen Kunstlehrern Frau Rank und Herrn Stukenberg beendet. Erinnern kann ich mich noch an einen Filmdreh auf Super8 und an einen bearbeiteten Bims-Stein. Danach wurde ich Elektro-Ingenieur und später Führungskraft.
Am Montag gegen 9:00 Uhr trafen wir nun zusammen. Die Kunst und ich oder auch ein Elm-Kalkstein aus dem ehemaligen Steinbruch des Kaiserdoms und ich.
Zunächst wussten wir nicht so viel miteinander anzufangen. Es stellte sich zunächst die Frage: welcher Stein ist denn der richtige für mich? Muss er groß sein, bröselig oder glatt? Sagt mir der Stein irgendetwas? Ich konnte mich nicht entscheiden, während erfahrene Laien-Bildhauer (Wiederholungstäter) sich bereits zielstrebig die vielleicht besten Exemplare sicherten?
Ich wusste nicht einmal, was ich denn „bildhauern“ wollte! Ursprünglich hatte ich an eine „nackte Schönheit“ gedacht, weil Bildhauer-Freund Benno so schöne davon in seinem Garten stehen hat… und weil ich die Form mag! ;-)
Als ich mir noch einmal das Jagdfries an der Ostseite des Doms ansah, dachte ich, daß meine Kunst vielleicht irgendwie zum Dom passen sollte. Also eine romanische Skulptur, vielleicht ein Fabelwesen? Auf jeden Fall eine Figur, die man auch an einer Stelle im Dom hätte einbauen können.
Meine Lebenssituation ändert sich gerade massiv. Nach langen Jahren zeitintensivem Berufsleben, wo mir zu Hause von meiner Frau der Rücken frei gehalten wurde, möchte ich nun diese Aufgaben mit übernehmen. Da fiel mir der gute Haus-Elf „Dobby“ von Harry Potter ein. So eine Art Haus-Elf werde ich ja nun auch! Irgendwie erinnert mich auch der Kreuzgang ein wenig an die Harry-Potter-Filme.
Dobby hat übrigens wunderbare Eigenschaften: zufrieden und gelassen lebt er durch den Tag, immer darauf bedacht, auf freundliche Art und Weise zu helfen. Er ist der loyalste Freund von Harry Potter und er würde alles für ihn tun. Er ist so dankbar, weil Harry Potter ihm seine Freiheit geschenkt hat. Dobby liebt es frei zu sein! Ein Haus-Elf verfügt über Elfen-Magie! Mit einem „Schnipp“ seiner Finger kann er Dinge schweben lassen und kontrollieren… so etwas möchte ich auch können!
Die Idee war nach zwei Stunden endlich da, ich zeichnete meinen Haus-Elf, inspiriert von einem getöpferten Gesicht und fand auch einen passenden Stein. Und dann ging’s los. Mit Bleistift oder Kreide anzeichnen und Hammer und Meißel in die Hand. Vorher natürlich Sicherheitsschuhe, Handschuhe und Schutzbrille anlegen (…wie bei der Arbeitssicherheit ;-).
Ich begann mit der Nase. Irgendwann war ein Dreieck zu erkennen, aber mehr auch nicht! Immer wieder anzeichnen und irgendwie weiter „plinkern“.
Der Meister Reijnders sagt: „Du musst 3D-denken! Damit die Nase herauskommt, muss ganz viel vom Stein weg!“
Also weiter und weiter. Irgendwann erkennt man einen Kopf und Ohren. Immer wieder habe ich auch Fotos und Videos der Figur gemacht, um das Foto-Tagebuch zu bestücken und den Fortschritt für mich selbst zu dokumentieren. Schwierig waren der Mund und die Augen. Dank des Meisters Unterstützung kam ich aber auch da irgendwann gut voran.
Man kommt runter beim „Plinkern“! Man denkt nicht mehr so sehr an die Welt um einen herum, sondern schaltet ab. Ein tolles Erlebnis für mich! Und ein idealer Einstieg für den Ausstieg des Berufslebens!
Und dann irgendwann denkt man so: Was soll ich denn nun noch an der Skulptur machen? Alles glatt schleifen, noch mehr aus dem Stein herausholen? Oder ist der Haus-Elf jetzt einfach so wie er ist: fertig?
Am letzten Tag des Workshops habe ich kaum noch an meiner Skulptur gearbeitet. Ich hatte Angst, irgendetwas zu zerstören, was mir an ihr gefiel.
Und: Dobby gefiel mir wie er war. Er hat ein verschmitztes, entspanntes, zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Die Augen kneift er zu vor Lachen. An der Stirn hat er eine Wunde vom Kampf und das linke Ohr wurde wohl auch mal verletzt... er sollte so bleiben!
Manche behaupten, er sähe mir ähnlich! Der Meister wagte sogar zu behaupten, ich hätte mich gleich an ein Selbstportrait gewagt. Na gut, wenn, dann aber unbewusst!
Nun steht Haus-Elf Dobby beleuchtet bei uns im Garten. Ich liebe sein Lächeln!
Nächstes Jahr bin ich wohl wieder dabei bei der Sommerakademie.